Mykoplasmosen

Es sind meist langsam verlaufende Erkrankungen. Die bekannteste ist die Chronische Atmungskrankheit des Huhnes, die durch Mycoplasma gallisepticum hervorgerufen wird. Sie tritt vorwiegend bei Hähnen nach der 4. Lebenswoche und bei Legehennen 4 bis 8 Wochen nach Beginn der Legetätigkeit ein. Die Tiere können über längere Zeit latent infiziert sein. Die Infektion erfolgt direkt von Tier zu Tier, über das Brutei oder durch Zwischenträger. Häufig treten klinische Erkrankungssymptome erst nach Belastungen der Tiere (Transport, Umstallung, Mangelernährung, unhygienische Verhältnisse, Wurmkuren, Impfungen) auf, obwohl eine Infektion schon längere Zeit bestanden haben kann. Es entwickeln sich Schnupfen und Augen- und Nasenausfluss sowie Niesen und es kann zu Anschwellungen des Kopfes kommen. Durch andere Erreger, z.B. Kolikeime, kann die Erkrankung kompliziert werden. Die Sinusitis bei der Pute kann durch Mycoplasma gallisepticum oder M. meleagridis ausgelöst werden. Es kommt hierbei zu einer auffälligen Entzündung der Unteraugenhöhlen, die zu einer starken Umfangsvermehrung dieser Kopfpartien und damit zu einer Eulenkopfbildung führt. Die Unteraugenhöhlen sind dann mit stinkenden, zähflüssigen bis krümeligen Massen gefüllt. Die Ansteckende Gelenkentzündung des Huhnes wird durch M. synoviae verursacht und tritt bei allen Altersgruppen auf. Nach einer Inkubationszeit zwischen 24 bis 80 Tagen sind die Tiere abgeschlagen, zeigen blasse Kämme und lahmen. Gelenkhöhlen und Schleimbeutel schwellen an und enthalten eine wässrige, flockige Flüssigkeit. Durch serologische Methoden und Erregernachweis ist die Erkennung einer Mykoplasmose sicher möglich. Zur Behandlung können bestimmte Antibiotika eingesetzt werden.